Geschichte unserer Loge

Unsere Loge wurde im Jahr 1783 zunächst unter dem Namen „Zum Flammenden Stern“ gegründet. Sie erregte Aufsehen, weil sie die erste Loge war, die Juden aufnahm.

Seit 1787 führt sie den Namen „ Ferdinand zum Felsen“ zu Ehren des Schwagers Friedrich des Großen, dem Feldmarschall Herzog Ferdinand von Braunschweig-Lüneburg (1721 – 1792), dessen Freimaurer-Großloge sich unsere Loge angeschlossen hatte. Daher ist der 19. 12. 1787 das offizielle Stiftungsdatum unserer Loge.

Gemälde von Ferdinand von Braunschweig
Gemälde von Ferdinand von Braunschweig

Heute gehört die Loge „Ferdinand zum Felsen“ zu den humanitären Logen, die sich in der Großloge der „Alten, Freien und Angenommenen Maurer von Deutschland“ (A.F.u.A.M.v.D.)zusammengeschlossen haben. Innerhalb unserer Großloge gehört unsere Loge zum Distrikt Hamburg.

Unsere Loge ist Mitglied der „Vereinigten 5 Hamburgischen Logen“ im Logenhaus Welckerstr. 8 in Hamburg. Dieser Logenverbund hat 1795 das erste Krankenhaus gegründet, das zunächst den sozial Schwächsten vorbehalten blieb. Hamburg verfügte seinerzeit nur über ein Pesthaus. Das Krankenhaus wurde im 20. Jhdt. in das „Elisabeth – Alten – und Pflegeheim der Freimaurer von 1795“ umgewandelt, das nach wie vor unter diesem Namen in der Trägerschaft der „Vereinigten 5 Hamburgischen Logen“ betrieben wird.

Gemeinsam mit den anderen „Vereinigten 5 Hamburgischen Logen“ gründete „Ferdinand zum Felsen“ 1876 die „Friedrich Ludwig Schröder Stiftung“ für Kinder, die ohne Vater aufwachsen. Auch diese Einrichtung ist noch heute sehr aktiv.

Im Jahr 1922 wurde vom „Ferdinand zum Felsen“ die „Richard-Bröse-Stiftung“ als Nothilfe-Stiftung ins Leben gerufen, die ebenso wie die „Felsen-Stiftung“ spürbare Linderung in jenen Jahren der Wirtschaftskrise mit ihrer trostlosen Arbeitslosigkeit brachte. Diese beiden Stiftungen wurden später als „Bröse-Felsen-Stiftung“ zusammengefaßt und geben auch heutzutage der Loge die Möglichkeit, zu helfen.

Wie alle anderen Freimaurerlogen in Deutschland wurde auch unsere Loge 1933 vom Regime der Nationalsozialisten gezwungen, sich aufzulösen. 1935 wurde das endgültige Freimaurerverbot erlassen. 1937 wurde das prachtvolle Logenhaus in der Welckerstraße von der „Gestapo“ bis auf die Grundmauern abgerissen, nachdem vorher durch Plünderung und Enteignung kostbares Kulturgut unwiederbringlich verlorenging.

Am 14. 3. 1947 erlaubte die britische Militärregierung, daß die Loge „Ferdinand zum Felsen“ ihre Arbeit wieder aufnahm.

In den sozialistischen Ländern war die Freimaurerei auch nach 1945 bis 1990 verboten. Das Toleranz – und Freiheitsideal der Freimaurerei wird in totalitären Systemen von den Machthabern als Bedrohung betrachtet. Seit der Wende 1990 unterstützt unsere Loge den Wiederaufbau der humanitären Freimaurerei in den neuen Bundesländern durch die Reaktivierung historischer und die Gründung neuer Logen.

Als Leitmotiv der Loge „Ferdinand zum Felsen“ wurde in der Satzung festgeschrieben:

„Die Loge ist eine Gemeinschaft mit ethischer Zielsetzung. Sie pflegt und verbreitet den Humanitäts – und Toleranzgedanken und dient unmittelbar dem gemeinsamen Wohlergehen aller Menschen. Sie erstrebt für sich und ihre Mitglieder keinen materiellen Gewinn.“